Der alte Bauernhof liegt inmitten von weiten Feldern in Flandern / Belgien. Das bestehende Gehöft ist eine typische Bauernhoftypologie mit Wohnen, Stall und Geräteschuppen mit einer Umgebungsmauer vereint. Das Ensemble war schon immer ein Übergang von öffentlich und privat. Ein erstes,kleineres Haus wurde vor ca. 150 Jahren gebaut. Die Umrisse zeichnen sich in der Südfassade nach wie vor ab. Später wurde nach und nach weiter angebaut, die alten Backsteinmauern stehen jedoch direkt auf dem lehmigen Boden. 

Das Hauptvolumen wird auf die ursprünglichen Proportionen zurückgeführt. Dem wird ein vertikaler Annexbau als Neubau hinzugefügt, welche das bestehende Volumen überschneidet. Eine neue Durchfahrt inmitten des Hauptvolumens ermöglicht eine Verbindung vom Westen in den Hof und dient als Allzweckraum und als Übergang von Innen nach Aussen. Den bestehenden alten Backsteinmauern, welche fragil auf lehmigem Boden stehen, wird eine neue Holzstruktur hinzugefügt. Diese übernimmt die Lasten des Daches, ähnlich der Struktur eines Pfahlbaus. Die Horizontalkräfte der dünnen und langen Massivholzstützen wird vom neuen Annexbau übernommen. Dieses starke, strukturelle Zusammenspiel, wird auch räumlich spürbar: geborgene, intime Räume stehen offenen, fliessenden Räumen gegenüber. Der doppelgeschossige Essensraum mit Cheminée ist als Schlusspunkt zur Südseite. Es ist der öffentlichste Raum, für lange Tage und Abende mit Freunden.